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20.09.25 SIX MOVEMENTS IN A DISOBEDIENT GARDEN, KUNST MERAN

A performance and film by Alexandra Gelis

SATURDAY, 20 SEPTEMBER 2025 AT KUNST MERAN

6 PM

Anlässlich der Ausstellung EARTHLY COMMUNITIES, die die Folgen der europäischen Kolonisierung in den indigenen Territorien von Abya Yala untersucht, präsentiert Kunst Meran am Samstag, dem 20. September, ab 18 Uhr einen Performance-Abend mit den Künstlerinnen Alexandra Gelis in Zusammenarbeit mit Adriana Ghimp sowie Amanda Piña in Zusammenarbeit mit Carolina Cifras.


Alexandra Gelis präsentiert Six Movements in a Disobedient Garden (2025), eine Performance, die den Abschluss ihres von Juni bis September dauernden Forschungsaufenthalts im Rahmen des Residenzprogramms bei Kunst Meran und beim Künstler*innenhaus Büchsenhausen, Innsbruck, bildet. In Zusammenarbeit mit Adriana Ghimp entsteht dabei eine Live-Klanglandschaft (soundscape), die die sechs Akte des Werks begleitet. Gelis widmet sich mit Klängen, Videos und Skulpturen den komplexen Mustern der Migration und Bewegung von Pflanzen in Meran und Südtirol. Innerhalb ihrer Arbeit wird das laute Aussprechen von Namen nicht nur zu einer Geste der Fürsorge und Aufmerksamkeit, sondern auch zu einer Geste des Widerstands gegen das Vergessen. Das Projekt basiert auf Gesprächen mit  dem Botaniker Thomas Wilhalm, dem Anthropologen und Linguisten Johannes Ortner sowie dem Stadtgärtner Stefan Dosser. Dabei greift es auf das Herbarium des Tiroler Botanikers und Priesters Rupert Huter aus dem 19. Jahrhundert zurück. Aus geteilten Erfahrungen mit lokalen Pflanzenliebhaber*innen und Jodler*innen entstanden, beschwört die Performance ein Pluriversum pflanzlicher Beziehungen herauf: ein Geflecht, in dem ortsgebundenes Wissen und angestammte Sprachen koloniale Taxonomien ins Wanken bringen und zu einem mehr-als-menschlichen Miteinander einladen.


Amanda Piña und Carolina Cifras entwickeln im Dialog mit den Bergen performative Praktiken, die sie als sinnliche und schöpferische Kraft erfahrbar machen. Im Rahmen ihrer Künstlerinnenresidenz bei Kunst Meran und im alpinen Umland erweiterte Piña diese Praktiken, indem sie neue performative und somatische Ansätze erforschte, die die Berge als lebendigen, aktiven und zentralen Körper in der Entstehung von Wasser begreifen. Für die Performance TO BLOOM () FLORENCIMIENTO (2025) durchqueren die Künstlerinnen die alpine Landschaft mit ihrer ganzheitlichen körperlichen Forschungsmethode. Dabei ermöglichen sie in ihren offenen Studiosessions die Teilnahme von lokalen Performer*innen. Ziel ist die räumliche Erfahrung von kollektiver Bewegung, Reflexion und Transformation.


Die Residenz, die im Co-Working della Memoria in Meran stattfand, endet mit einem öffentlichen, performativen Spaziergang, der einer choreografischen Reise gleicht. Er lädt dazu ein, unsere Beziehung zum Gebirge, zum Körper und zu jenem urzeitlichen Ozean, der einst dort floss, wo sich heute die Alpen erheben, neu zu denken.


Diese gemeinsame Forschung verortet die Performance an der Schnittstelle von Ökologie, angestammter Erinnerung und verkörpertem Wissen und lädt dazu ein, Berge nicht als starre Kulissen zu sehen, sondern als vitale, kommunizierende Wesen.

Kunst Meran / Merano Arte (Lauben 163, Meran)

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